Monat: Februar 2015
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Unterwegs im Bus
Es wird Zeit, über öffentliche Verkehrsmittel zu sprechen. Es gibt sie auch in Neuseeland, aber irgendwie ist es nicht dasselbe. Profi-Reisende kaufen sich hier deshalb lieber gleich ein Auto und verkaufen es hinterher wieder. Also, wenn sie mehrere Monate hier sind. Ansonsten suchen sie auf Facebook nach Mitfahrgelegenheiten oder stellen sich zum Trampen an den […]
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Übernachtungsgedanken
Die Hütte in Marahau, von der Vermieterin stolz Chalet genannt, ist meine fünfte Unterkunft in fünf Tagen, und meine 14. insgesamt auf dieser Reise. Ich fange an, Gemeinsamkeiten festzustellen, die nichts darüber aussagen, ob ich gerne an einem Ort übernachtet habe oder nicht. Nehmen wir die Käfer. Dicke, laute, verzweifelt nach einem Ausgang suchende Käfer. […]
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Per Anhalter durch die Sounds
Heute Morgen saß ich in einer kleinen Nussschale mitten im Pelorus-Sound und wartete auf meine Mitfahrgelegenheit. Das Wasser war so unruhig wie der Himmel, ein paar Tropfen fielen auf das Fenster. Duncan fing offenbar an, sich Sorgen zu machen. Zumal das Funkgerät nicht funktionierte. Wo blieb das Postboot? Handyempfang gibt es hier wohl nicht?, fragte […]
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Come to Marlborough Country
Heute Nacht bin ich aufgewacht, und es war vollkommen still. Die Zikaden, vermeintlich nimmermüde, waren zur Ruhe gegangen, ebenso wie die Vögel. Die beiden lärmenden Possums hatte Duncan am Abend vor meiner Ankunft abgeschossen. Was bleibt da noch, in der Nydia Bay? Höchstens ein bisschen Blätterrauschen. Ich trat vor die Tür meines Zimmers und stand […]
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Ich muss Probleme lösen
Hin und wieder rollen Trucks voller riesiger, nackter Baumstämme vorbei, dann geht das Gezirpe kurz im Motorenlärm unter. Ansonsten klingt es, als säße ich mitten im Wald – dabei ist es die Veranda des Havelock Hotels. Und das liegt an der Hauptstraße nach Nelson. Ich bin froh, dass ich hier sitze, denn es bedeutet, dass ich […]
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Meine WG in Wellington
Ich bin in eine Männer-WG gezogen. Sogar die Handseife am Waschbecken riecht männlich. Die Klobrille steht hochgeklappt. Mein geblümtes Kulturbeutelchen sieht in diesem Bad aus wie ein Einrichtungsfehler. Aber mein Bett im Jungs-Zimmer ist ordentlich gemacht, und auf der Decke liegen zwei Handtücher für mich, schön gefaltet. Ich sage: Hallo? Niemand antwortet. Meine unbekannten Mitbewohner halten sich an unbekannten Orten auf. Ich […]
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Die Bienenhüterin
Es ist etwas besonderes, die Welt durch den Schleier eines Imkerhutes zu sehen. Ich fühle mich geborgen und abenteuerlustig zugleich. Etwas auf Abstand zur Umgebung und trotzdem mittendrin. Durch das Sicherheitsnetz beobachte ich meine coole neuseeländische Schwester und ihre 10000 Bienen. Ein großer Bienenstock habe etwa 20000, sagte sie, ihrer sei etwas kleiner. 10000 Bienen finde ich […]
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Ich besichtige Waiuku
Vicki nimmt mich mit nach Waiuku. Sie will eine Runde Sport treiben, und neben den für sie zuständigen Supermärkten, der Videothek, der Bibliothek und ein paar Cafés befindet sich hier auch das Fitnessstudio. Zehn Minuten Fahrt von zu Hause, ein neuseeländischer Katzensprung. Ich bekomme eine Stunde Zeit, um den Secondhand-Laden der St.-Andrews-Gemeinde zu durchstöbern. Das hatte ich […]
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Grünspan und Entendreck
Es stürmte immer noch und regnete seitwärts, als wir am Waitangi-Tag aufwachten. Damit war die Sache klar: Wir bleiben zu Hause. Carmen trug ihren kleinen Regenschirm auch drinnen mit sich herum, obwohl Maddy meinte, dass das Pech bringt. Nicht bei Menschen unter fünf Jahren, beschloss ich schnell, und diese Regel wurde allgemein akzeptiert. Wir blieben im Haus, […]
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Zuhause in Neuseeland
Am Kühlschrank hängt ein Bild von meinen Eltern. Im Flur gleich eine ganze Collage deutscher Familienfotos. Vicki singt beim Kochen: „Das alles, und noch viel mehr, würd ich machen, wenn ich König von Deutschland wär …“ Und heute Morgen hat Madeleine, die übrigens besonders gern Fanta Vier und Peter Fox hört, mich ihren Schulfreundinnen vorgestellt: […]