Der Herbst macht Geräusche. Kleine, knallende Töne, wie von Spielzeugpistolen, vergnügt von Kindern abgefeuert. Dann etwas bedrohlichere, als wären die Kinder jetzt übermütig geworden und würden mit aufgesammelten Kastanien fremder Leute Autos bewerfen.
Aber nein: Die Kinder sind unschuldig! Ihre Herbstgeräusche kommen erst später, wenn sie durch Berge von Laub springen – und so weit ist es noch nicht. Noch werfen die Bäume in meiner Straße nicht still und leise ihre Blätter ab. Sondern laut und vernehmlich ihre Früchte. Eicheln. Kastanien. Unbekanntes. Päng. Päng. Pöng. Pause. Und einer noch: Ping.
Was mich daran am meisten wundert: Ich kann mich nicht erinnern, diese Geräusche je zuvor gehört zu haben. Es ist für mich der siebte Herbst in dieser Wohnung. Und da es unwahrscheinlich ist, dass die Bäume in diesem Jahr zum ersten Mal ihre Früchte auf unter ihnen parkende Autos werfen, frage ich mich besorgt: Wo war ich mit meinen Gedanken? Päng.
Es ist ein schönes Herbstgeräusch. Mit leichten Variationen, je nachdem, wo genau die Frucht landet: Auf einem Autodach klingt sie bedeutender als auf der Motorhaube, auf der Mülltonne gerät der Sound ziemlich dumpf, auf dem Bürgersteig sehr bescheiden. Auf den Kopf habe ich noch keine bekommen. Wie das wohl klingen würde?
Es ist Herbst, Leute. Für mich in diesem Jahr die Zeit der Ungeduld. Denn wenn der Herbst vorbei ist, kommt der Winter. Wenn der Winter angefangen hat, fängt auch mein neues Leben an. Ich will aber versuchen, mich zu bremsen. Der Herbst hat zu viele schöne Seiten. Wenn ich an seinem Anfang schon sein Ende herbei sehne, vergesse ich noch, sie zu genießen. Also. Gemach, Geräusche, Tee und Äpfel.
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