Ich habe eingekauft. Auf dem Flohmarkt. Neun Eierbecher, einen Toastscheibenhalter und eine Zuckerdose. Fand ich alles so schön. Und dann sind ja diese Leute auch ziemlich gewitzt. Der Toastscheibenhalter habe mal einem Hans-Joachim aus Spandau gehört, sagte mir der dazugehörige Verkäufer. Er wollte mir zu allem, was er hatte, die Geschichte erzählen. Diese war etwas lahm und ohne Pointe, aber gleichzeitig ging der Mann ungefragt mit dem Preis um die Hälfte runter. Und bot mir Werthers Echte an. Das sind Momente, in denen es einen skrupelloseren Charakter braucht, um nichts zu kaufen.

So ähnlich war es mit den Eierbechern. Ich habe selten acht Frühstücksgäste. Warum habe ich der Frau nicht gesagt, ich nehme vier, seien Sie froh, dass Sie überhaupt welche loswerden? Weil selbstbewusste Verkäufer mich einschüchtern. Aber ja, sagte ich, ich nehme gern den ganzen Stapel, wenn Sie meinen. Ich kann ja auch ein paar davon verschenken. Sehnse, dit is doch ne jute Idee, sagte sie zufrieden.

Die Zuckerdose brauche ich von allen Dingen am wenigsten. Gut, und vielleicht den Toastscheibenhalter. Bei mir kommen die Scheiben eigentlich direkt aus dem Toaster auf den Teller. Aber er ist irgendwie elegant. Britisch. Dass er aus Spandau kommt, sieht man ihm wirklich nicht an. Die Zuckerdose kommt aus Waldsassen in Bayern. Da war ich schon mal, und das reichte mir als Kaufargument. Das und die Tatsache, dass ich schon drei schöne Zuckerdosen habe, die ich nicht benutze. Ich dachte plötzlich, dass dies eine gute Gelegenheit sei, eine Sammlung zu eröffnen. Wenn ich neun zusammen habe, lade ich groß zum Frühstück ein. Jeder kriegt dann ein Ei, haufenweise Toast und eine persönlich auf ihn abgestimmte Zuckerdose.