Kategorie: Das Buch, dein Freund und Helfer
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Ein Buch: Alles Licht, das wir nicht sehen
Ein französisches Mädchen, blind, ein deutscher Junge, seltsam weißhaarig. Sie wächst in Paris mit ihrem Vater auf, er mit seiner Schwester in einem Waisenhaus im Ruhrgebiet. Irgendwann werden sie sich treffen, soviel ist von Anfang an klar. Irgendwann, wenn Europa in Trümmern liegt. Eine deutsch-französische Weltkriegsgeschichte, an zwei Kinderleben erzählt von einem Amerikaner. Meine Ausgabe von […]
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Jonathan Franzen liest vor
Ich las am Samstagvormittag auf dem Weg zur Arbeit bei Twitter, dass am Abend Jonathan Franzen in der Akademie der Künste aus seinem neuen Roman lesen würde. Jonathan Franzens Schreibkunst ist von der Sorte, die mich beim Lesen zuweilen beeindruckt kichern lässt. (Doch, das geht.) Ich dachte: Die Chance, ihn zu sehen, hätte ich in unserer kleinen Stadt nie […]
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Lieblingsbuch: Das fliegende Klassenzimmer
Als ich im April meinen Umzug vorbereitete, wurde ich nach Tagen des Aufräumens, Sortierens und Einpackens etwas nachlässiger, was das Aufbewahren von Dingen anging. Das galt auch für Bücher. Ich kam an den angsteinflößenden Punkt, an dem ich bereit war loszulassen. Unter den Büchern, die ich hinter mir ließ, waren solche, von denen ich vor 20 […]
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Bob Dylan und ich = Big Love
Ich weiß sehr wenig über Bob Dylan. Eigentlich nur, dass er ein ziemlich bedeutender Musiker ist. Und Poet. Und dass er offenbar noch lebt, denn im Radio haben sie ein Konzert für Oktober angekündigt. Es gab mal einen Film über ihn, in dem er von verschiedenen Schauspielern verkörpert wurde, je nach Lebenslage. Den Film habe ich gesehen, aber alles, was […]
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Der alte Mann neben mir
Ich saß in der U-Bahn und las Lily Brett. Als ich auf Seite zehn angekommen war, hielt die Bahn am Alexanderplatz, ein älterer Mann stieg ein und setzte sich neben mich. Das erste, was ich von ihm wahrnahm, aus den Augenwinkeln, waren seine weißen Socken in Sandalen. Er trug eine Plastiktüte und hielt den Kopf […]
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Fahrraddiebe und Knausgård
Mein Fahrrad ist weg. Geklaut. Es stand angeschlossen vor der Haustür, und dann plötzlich nicht mehr. Als müsste Berlin mir unbedingt schon nach sechs Wochen zeigen, dass es auch diese Seite hat. Stell Dein Fahrrad nachts in den Keller, sonst kann ich für nichts garantieren, sagt Berlin, und auch von anderen hatte ich das Lied schon […]
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Ein Antiquar, kein Blumenhändler
Um die Geschichte des Antiquars fortzusetzen, muss ich zuerst einen Schritt zurückgehen und das bisherige Ende verändern. Damit es besser zu dem passt, was kommen soll. Jetzt geht es los: Der Mann konnte auch von Rosamunde Pilcher in meine Wohngegend gesetzt worden sein. Das sähe ihr ähnlich. Ich beschloss, der Sache auf den Grund zu gehen. Machte ein […]
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Der Antiquar
An der Ecke hatte ein neues Geschäft aufgemacht. Geöffnet an drei Tagen der Woche, und man konnte dort alte Bücher kaufen. Ich hatte tagelang nicht an das Geschäft gedacht, aber dann fand ich, ich müsste mal wieder spazieren gehen. Ich ging jedes Mal denselben Weg, wenn ich ging. An dieser Ecke vorbei. Die Post, der Handarbeitsladen, jetzt die alten Bücher. Es sah geschlossen […]
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Was hast Du vor?
Sage mir, was hast Du vor mit Deinem einen, wilden, kostbaren Leben? Das ist eine Frage, die sich jeder hin und wieder stellen sollte. Sie ist nicht von mir, jedenfalls nicht in dieser schönen Form, sondern von der amerikanischen Dichterin Mary Oliver. „What do you plan to do with your one wild and precious life?“, […]